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Gedanken über ein Kriegerdenkmal

Am Rande eines der großen Friedhöfe von Prag, gibt es ein Ehrendenkmal für die gefallen sowjetischen Soldaten des 2. Weltkrieges. Ein gepflegtes Areal mit vielen, gleichen Stelen auf denen die Namen der Soldaten verewigt sind. Soldaten, die Europa vom Wahnsinn des Nationalsozialismus befreit haben.

 

Aber für mich ist es eben auch ein Mahnmal. Es mahnt uns daran zu denken, dass Soldaten immer auch Instrumente sind, um die perfiden Machtfantasien einzelner Personen durchzusetzen. Personen vom Schlage Leonid Breschnews, der letztendlich den Prager Aufstand niederschlagen ließ, Präsident Busch junior der seinen Verteidigungsminister lügen ließ um einen Grund für den Einmarsch in den Irak zu bekommen und nicht zuletzt Putin der jetzt die Enkel dieser russischen Soldaten in den Krieg schickt, um ihre ukrainischen Brüder zu töten. Die Befreier von damals werden heute zu Aggressoren. Rücksichtslos werden Brüder und Vater zu Soldaten, zu Tätern gemacht. 

 

In den Nachrichten hören wir, wie viele Soldaten in den Kriegen dieser Welt täglich getötet werden. Soldaten sind keine Schachfiguren in den Strategieplänen der Generäle. Es sind Menschen! Menschen mit Träumen, mit Ängsten. Hier in diesem Ehrenmal stehen die immer gleichen Obelisken für die Uniformität der Soldaten. Das soll es leichter machen das Schicksal dieser Menschen  zu ertragen. Nur die Namen auf den Grabmälern machen sie zu Individuen. Es ist eigentlich egal ob es russische, ukrainische, jüdische oder palästinensische Namen sind. Niemand von ihnen geht letztlich mit Stolz und Freude in den Tod.

 

In dem ich die Strukturen in diesem Bild verändert habe, möchte ich auf die Ambivalenz eines solchen Denkmals hinweisen. Die niedergelegten Blumen auf dem zentralen Denkmal sehe ich als Zeichen des Gedenkens an den Kriegstod so vieler Menschen in allen Zeiten und an allen Orten in dieser Welt. Wann lernen wir aus der Geschichte, das jeder Krieg in einer Niederlage für beide Kriegsparteien endet und letztlich, das Ende der Menschlichkeit bedeutet.  

 

Wann wehren wir uns gegen machtbesessene Politiker in unseren Ländern und wählen sie ab! Wann entscheiden wir uns für die Menschlichkeit...

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Kommentare: 1
  • #1

    Nicole (Samstag, 24 Februar 2024 19:27)

    Lieber Tobi,

    Zum ersten Mal lese ich eine sehr persönliche emotionale Haltung mit. Wer kann bei diesem sich immer wiederkehrenden Wahnsinn, den du gut beschrieben hast, ruhig bleiben.
    Deine Idee, die Struktur zu verändern, wirkt tatsächlich wie ein Wachrütteln: "Wann werden wir begreifen, dieses Absurde, Zerstörerische?" Ein Bild von Krieg, nichts Heldenhaftes, am Ende ein Haufen Leid.

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