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Rumänische Bilder: Der Viehtrieb von Viscri...

Auf meiner Reise nach Rumänien haben wir ein kleines Dorf in Siebenbürgen besucht. Dort haben wir ein paar Tage die Gastfreundschaft der Siebenbürgen Deutschen kennen gelernt. Ein besonderes Erlebnis, eine Zeitreise habe ich in Viscri erlebt:

 

Typische Rumänische Bilder aus Viscri: Der Viehtrieb...

 

In vielerlei Hinsicht fühlt sich das Leben hier wie eine Zeitreise an. Pferdewagen, ungepflasterte Straßen und Familien die von Kleinstlandwirtschaft leben. Ein Pferd, ein paar Kühe und Ziegen.

 

Hier unterscheiden sich die Tage nicht großartig. Ein immer gleicher Ablauf begleitet die Bewohner. Viele Leben von der Hand in den Mund. Die Häuser und Ställe sind oft in einem erbarmungswürdigen Zustand.


Jeden Morgen kurz nach Sonnenaufgang beginnt hier der Tag mit dem Viehaustrieb. Die Kühe wurden gemolken und die Milch in Kannen abgefüllt. Dann ist es so weit. Die Tore gehen auf und das Vieh verlässt die Höfe. Raus auf die Straße.

 

Hier verläuft die umgepflasterte Straße neben einem Bach in einem breiten Streifen Grün mitten durch das Dorf. In dem Bach tummeln sich die Enten und Gänse und am Brunnen saufen die Kühe erst einmal eine ordentliche Portion Wasser. Nach einer Weile kommen dann von einem Ende des Dorfes die Hirten. Sie treiben das Vieh vor sich zusammen. Eine Parade von Pferden, Kühen und Ziegen. Dazwischen ein paar bellende Hunde und vor den Toren die Bauern die sich laut unterhalten.

 

Hier noch einen Klaps mit der Gerte auf den Kuhhintern und ab geht es auf die Weiden. Der Zug verlässt am anderen Ende das Dorf und schlagartig tritt eine schläfrige Stille ein. Der Anger liegt still in der Morgensonne. Ein paar Bauern bringen noch die Milchkannen im Handwagen zur Sammelstelle und verschwinden dann wieder in ihren Höfen. Die Tore schließen sich wieder.


Tagsüber wird das Vieh von den Hirten auf den Wiesen in den Hügeln Siebenbürgens gehütet. Am Abend geht es dann wieder zurück ins Dorf. Die Tore öffnen sich und das Vieh findet von ganz allein zurück in seine Ställe.

 

Oft werden die Hirten hier mit Naturalien bezahlt. Weiter oben in den Bergen leben die Hirten bei den Schafen und produzieren Käse für die Bauern. Einen bestimmten Anteil am Käse dürfen sie für sich behalten.... aber das ist eine andere Geschichte.   



Auch hier möchte am Ende noch einmal sagen, dass hier kein Platz für Sozialromantik ist. Diese Art zu Leben ist nicht das Ergebnis einer freien Entscheidung. Die Gegensätze in Rumänien sind gigantisch.

In einer Stadt wie Sibiu werden Immobilien in Euro gehandelt und haben Preise wie in Deutschland. Das Leben auf den Dörfern aber, bricht zusammen. Traditionelle Lebensweisen sind in ihrer Existenz bedroht. Die Reparatur eines Daches lässt sich heute auch in Rumänien nicht mit einer Kanne Milch bezahlen.

 

Wie es mit diesen Menschen weitergeht, ist eine Frage auf die ich keine Antwort weiß.

 

Euer Tobias

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